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Die Geschichte

Bereits in der Bronzezeit lebten Menschen auf dem Gebiet

des Marktes Igensdorf. In das Licht der Geschichte traten die

damals eigenständigen Dörfer im Jahr 1010 mit der ersten

urkundlichen Erwähnung.

IMMER ÄRGER IM NORDGAU

Der römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. hatte es um die erste

Jahrtausendwende nicht leicht. Nachdem es im bayerischen

Nordosten immer wieder Streitigkeiten mit den ansässigen

Herzögen gab, zerstückelte er den bayerischen Nordgau und

gründete mit einem großen Teil dieses Gaues das Reichsbistum

Bamberg. Und damit beginnt die Geschichte der Dörfer der heu-

tigen Marktgemeinde.

KIRCHRÜSSELBACH GEHT VORAN

Die erste Erwähnung der heutigen Marktgemeinde stammt aus

dem Jahr

1010

. In einer Urkunde Heinrichs II. wird Kirchrüssel-

bach als „Ristilibach“ genannt, das vom Bistum Eichstätt

getrennt und dem Bistum Bamberg zugeordnet wurde. In dieser

Zeit wurde das Gebiet auf Veranlassung des Reichsministerialen

Otnand umfangreich besiedelt. Die Ortsteile Affalterbach, Hasel-

hof, Oberlindelbach, Pettensiedel und Unterlindelbach wurden

erstmals

1062

urkundlich erwähnt. Igensdorf selbst wurde

1109

im Besitzverzeichnis des Klosters Weißenohe genannt und

darin als „Diedungesdorf“ bezeichnet.

VON BAMBERG ZU NÜRNBERG

Im

11. und 12. Jahrhundert

standen die Dörfer der

heutigen Marktgemeinde unter der Herrschaft des Bistums

Bamberg. Doch immer mehr Dörfer wandten sich vom

katholischen Glauben der Lehre Luthers zu. Die mächtige Reichs-

stadt Nürnberg bekannte sich bereits

1524

zur Reformation

und wurde damit quasi zur Schutzmacht der reformato-

rischen Bewegung in der Region. Auch Affalterbach, Etlaswind,

Frohnhof, Oberlindelbach, Pettensiedel, Stöckach und Unter­

lindelbach – bekannt als die „Sieben Dörfer“ – schlossen sich der

Lehre Luthers an. Eine schwierige Situation: protestantische Dör-

fer unter Nürnberger Obhut im katholischen Bistum Bamberg.

IGENSDORF WIRD GEISTLICHES ZENTRUM

1587

versuchte Nürnberg den entstandenen Konflikt mit Bam-

berg zu entschärfen. Die Reichsstadt empfahl den Bewohnern

der „Sieben Dörfer“, sich an Igensdorf zu halten. Der Unmut

Bambergs blieb bestehen, sodass es

1607

zum sogenannten

„Silbernen Vergleich“ kam. Nürnberg und Bamberg tauschten

Herrschaftsbereiche. Bamberg erhielt Steinbach, Kleinsendel-

bach, Dormitz und andere Ortschaften und trat seine Hoheits-

rechte über die „Sieben Dörfer“ an die Nürnberger ab. Igensdorf

war fortan das geistliche Zentrum für Affalterbach, Etlaswind,

Frohnhof, Oberlindelbach, Pettensiedel, Stöckach und Unter­

lindelbach sowie Dachstadt und Letten.

KÖNIGREICH BAYERN

Der Dreißigjährige Krieg überkam die Region mit brutaler

Gewalt. Mehrere Dörfer der heutigen Marktgemeinde wurden

fast komplett zerstört. So zum Beispiel Igensdorf mit der

Georgskapelle im Jahr

1631

. Erst

1687

wurde die heutige

St. Georgskirche erbaut. Die Reichsstadt Nürnberg verlor nach

dem verheerenden Krieg immer mehr an Macht und Einfluss.

Die Folgen des Krieges und die sinkende Bedeutung als Han-

delsplatz führten zum Niedergang.

1806

wurden Nürnberg

und seine Landgebiete, also auch die Dörfer der heutigen

Marktgemeinde, auf Befehl Napoleons dem Königreich Bayern

zugesprochen.

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Marktporträt